Alphörner in Thüringen?
Zugegeben, das Alphorn ist eine Schweizer Errungenschaft. Dennoch wird es die Eidgenossen freuen, dass sich auch außerhalb ihrer Kantone Menschen dem alpinen Klang verschrieben haben. Und tatsächlich konnte man in den letzten Jahren einen regelrechten Alphorn-Boom erleben.
Das Alphornensemble der Weimar besteht seit 1995, als sich die drei Hornisten Stephan Katte, Ralf Ludwig, Jens Pribbernow und der Tubist Daniel Hartmann ihre Instrumente aus Fichten des Thüringer Waldes selbst anfertigten. Seit 1999 bereichert Georg Bölk, Solo-Tubist der Staatskapelle Weimar, das Ensemble. Er spielt nun im Wechsel mit seinem ehemaligen Schüler Daniel Hartmann.
Die Musiker lassen auf ihren 4,30m langen Instrumenten aber nicht nur folkloristische, an ein bestimmtes Hustenbonbon erinnernde Weisen erklingen, sondern besonders barocke Kompositionen. Optische wie akustische Abwechslung versprechen ebenfalls selbstangefertigte Gemshörner-Flöteninstrumente aus dem Horn des namibianischen Watussi-Rindes. Abgerundet wird das Programm durch klassische Hornliteratur auf „ganz normalen“ sowie historischen Waldhörnern.
Seit der Gründung des Ensembles werden die vier Musiker bei Ihren Konzertauftritten in ganz Deutschland gefeiert. 2002 erfolgte ihr Debüt im Heimatland des Alphorns, der Schweiz, sowie im Jahre 2005 zwei erfolgreiche Konzerte in den italienischen Dolomiten. Außerdem wurden bereits mehrere Werke eigens für dieses Ensemble komponiert bzw. arrangiert (Wolf-Günther Leidel, Manfred Schlenker, Stephan Katte).